Nach Hakenkreuz-Feier in Sachsen: Hochschule Mittweida stellt Mitarbeiter frei
Die Teilnahme an der Hakenkreuz-Feier im sächsischen Döbeln-Gärtitz hat für einen der Teilnehmer offenbar arbeitsrechtliche Konsequenzen. Wie die in Mittweida erscheinende „Freie Presse“ berichtet, hat die dortige Hochschule einen ihrer Mitarbeiter freigestellt, weil er anscheinend an diesem Umtrunk am 19. Mai teilgenommen hatte.
Nach Informationen der „Leipziger Volkszeitung“ soll es sich bei besagtem Mitarbeiter um den Besitzer des Grundstückes handeln, auf dem die Feier stattfand und der laut Polizei Emely Siebert angezeigt hatte. Sie hatte die Feiernden wegen einer Hakenkreuzfahne zur Rede gestellt und dabei gefilmt.
Hochschule kündigt lückenlose Aufklärung an
Wie die „Freie Presse“ aus einem Rundschreiben des Hochschulrektors Volker Tolkmitt an Studierende, Mitarbeitende und Lehrende der Hochschule zitiert, stehe der Vorfall, in den der Mitarbeiter mutmaßlich involviert sei, „im krassen Widerspruch zu unseren Werten“. Um eine lückenlose Aufklärung zu ermöglichen, habe die Hochschule den Mitarbeiter vorübergehend von seinen Aufgaben freigestellt.
Für die mutige Frau, die die Feier unterm Hakenkreuz auffliegen ließ, fordert Marika Tändler-Walenta eine Auszeichnung. „Es reicht nicht, die Aktion nur zu verurteilen – das hören wir schon seit so vielen Jahren“, so die Kreisvorsitzende der Partei „Die Linke“ und Landtagsabgeordnete. „Es muss endlich politisch gehandelt werden! Solche Fälle häufen sich zunehmend in ganz Sachsen. Es muss gehandelt werden, wie es die engagierte Bürgerin vorgemacht hat. Aber eben an vielen Stellen auch auf politischer Ebene“, erklärte Tändler-Walenta.
Dieser Artikel ist zuerst in der „Leipziger Volkszeitung“ erschienen.